Gästehaus

[center][u][b]Ein Gästehaus[/b][/u]

[i]Ein Restaurant, das zusätzlich noch den Gästen eine Übernachtungsmöglichkeit bietet.
Es gibt insgesamt 5 Gästezimmer im oberen Stockwerk, unten ist ein kleines Restaurant eingerichtet, das aber
sehr heruntergekommen aussieht und auch nicht allzu oft von Leuten besucht wird. Die Übernachtung
hier ist ziemlich günstig, was man wohl am Essen und an den Verhältnissen nur sehr gut erkennen kann.[/i][/center]

Das Bett, in dem Kayla notdürftig schlief, knarrte laut, als sie sich kurz umwandte. Das morsche Holz unter ihrem zarte Körper dürfte schon so einiges miterlebt haben, davon konnte man sicherlich ausgehen. Aber Kayla seufzte entnervt, als sie dadurch aus ihrem Traum gerissen wurde, in dem sie neben ihrem Vater gerade frühstückte und alles so war, wie es sein sollte: Nämlich dass sie in ihrem Schloss wohnte und ihren Pflichten nachging und nicht irgendwo am anderen Ende des Landes in einem heruntergekommenen Hause zwangsläufig bleiben musste, bis der Plan endlich durchgeführt wurde. Sie setzte sich auf. Das fahle Sonnenlicht trat durch das ziemlich dreckige Fenster, welches nur teilweise durch die Vorhänge zubehangen war, da diese zu kurz waren. Man konnte klar die Staubpartikel der Luft erkennen und Kayla hustete plötzlich auf, die Luft tat ihr sicherlich nicht gut. Die Prinzessin erhob sich aus ihrem veralteten Bett und band sich die Haare kurzfristig zusammen, damit sie nicht in alle Richtungen standen und öffnete daraufhin das Fenster. Von unten kamen bereits die belebten Geräusche der Straße hoch und Kayla seufzte abermals. Was tat sie eigentlich hier? Normalerweise würde ihr Stolz ihr niemals erlauben, einfach in so einer Gosse zu hausen, noch dazu ohne Putzpersonal oder überhaupt irgendeinem Personal.
Ihr Kater streckte sich und sprang auf das Fensterbrett und blickte genauso wie Kayla hinunter. Ihr Gesicht verbarg sich halb hinter dem Vorhang, als sie einige Minuten starr auf die Straße blickte, auf denen sich Kutschen entlang bewegten und Menschen mit ihren Rindern. Aber auch jegliche andere Rassen sah man hier. Immer wieder wurde ihr klar, dass sie nachhause wollte, obwohl sie niemals direkt zugeben würde, dass ihr ihr eigenen Komfort vielleicht ein wenig wichtiger war als das Wohle ihres Landes. Aber nun war es bereits zu spät, Kayla konnte nicht mehr zurück, nicht bis sie getan hatte, worum sie sich selbst kümmern wollte.
"Ich hoffe nur, dass das Frühstück heute wenigstens in meinem Magen bleibt.", murmelte sie und strich ihrem Kater über das glänzende Fell. Karo hatte es schon gut: Er musste sich nicht so umstellen wie Kayla es musste und irgendwie beneidete sie ihn dafür.

Etwa 20 Minuten später, nachdem sich Kayla sowohl umgezogen hatte als auch ihr schon leicht fettiges Haar in eine sehbare Frisur gebracht hatte, saß sie bereits unten und aß ihr Frühstück mit einem angewiderten Gesichtsausdruck. Noch niemals hatte Kayla ihr Brot ohne Butter gegessen, noch nie! Nach wenigen Minuten resignierte sie den Versucht, dieses Frühstück hinunterwürgen zu wollen und entschied sich in die Stadt zu laufen: Dort gäbe es sicherlich bessere Dinge als in diesem heruntergekommenen Gästehaus. Zwar wusste Kayla, dass sie alleine besser nicht in die Stadt gehen sollte, zumindest nicht ohne ihrem Leibwächter, aber sie hielt das Hungergefühl kaum noch aus, daher entschloss sie einfach zu gehen: Sie würde schon irgendwie auf sich selbst auspassen können.
Nachdem sie eine kurze Nachricht unter seine Tür durchgeschoben hatte, legte Kayla ihren Mantel an und zog die Kapuze über, bevor sie das Gebäude verließ und durch die Straßen von Âralo wanderte.

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